Geschichte(n)

Wie der „Buuredanz“ der Bläck Fööss von Markelsbach nach „Berkesdörp“ kam

Der kürzlich verstorbene Kölner Liedtexter Hans Knipp war in seiner Jugend oft bei der Verwandtschaft in Huven, unweit Markelsbach, in den Sommerferien zu Besuch. Eine große Attraktion war für ihn dann das Erntedankfest in Markelsbach.

Das ganze Drum und Dran inspirierte ihn später zu einem der bekanntesten Kölschen Lieder, dem „Buuredanz“. Er verfremdete die Erlebnisse und ließ das Fest in Berkesdörp stattfinden.

Im Jahr 2009 statteten 3 Mitglieder der Kultband dem Erntefest einen vielbejubelten Besuch ab.

files/cms/seiten/coronakalender/blackfoeoes.jpg

FOTO „black“: Die „Fööss“ mit der „Knippschaft“ 2016 in Markelsbach („Mitsing-Konzert“)

Schon damals war Hans Knipp leider krankheitsbedingt verhindert, freute sich aber sehr über den „Dankeschön-Präsentkorb“, den wir ihm in Altenkirchen überbrachten.

Hans Knipp: Kölns bekanntester Unbekannter

Uli, der Köln-Lotse veröffentlicht am 02.12.2018:

Willi Ostermann, Jupp Schmitz, Karl Berbuer – jedes Schulkind in Köln kennt die Namen dieser kölschen Mundartdichter. Den Namen von Hans Knipp kennen die wenigsten – er ist, so Rolf Dieter Glave, „Kölns bekanntester Unbekannter“. Knipp ist heute, am 2. Dezember, vor sieben Jahren gestorben.

Seine Lieder hingegen sind kölsche Welthits: „Der Stammbaum“, „Mer losse d’r Dom en Kölle“, „Buuredanz“, „Dat Wasser vun Kölle“ oder „Ming eetste Fründin„. Spielt man – nicht nur an Karneval! – in einer kölschen Kneipe die ersten drei Takte an, braucht keiner mehr ein Textheft.

Insgesamt hat Knipp 870 Lieder geschrieben, und das nicht nur für die Bläck Föös. „Ich han de Musik bestellt„, „Buenos Dias Matthias“ oder „Heimat es“ sind Hits von Knipp für die Paveier.

Ein sensibler und feinfühliger Mensch

Der Autodidakt hat nach eigenem Bekunden, „nix Richtiges gelernt“. Ohne Schulabschluss verließ der 1946 geborene Hans Knipp das Kölner Humboldt-Gymnasium. Knipp verdiente sich ein paar Mark durch Gelegenheitsjobs. Unter anderem war er Auslieferungsfahrer und belieferte vorrangig Büdchen mit Spirituosen und Zigaretten.  „Wenn man da fünf Minuten zu spät gekommen ist, wurde man fertig gemacht.“ so Knipp in einem seiner seltenen Interviews. „Ich bin dabei sensibler und feinfühliger geworden und ich habe genauer hingeguckt und hingehört“. Später haben diese Erfahrungen seine Lieder geprägt.

Das Geld war knapp. Knipp stand – nach eigenen Worten – mit dem Rücken an der Wand, als er sich als Texter und Komponist versuchte. Mit geliehenem Geld kaufte er sich Ende der 60er Jahre ein Tonbandgerät und versuchte, seine Kompositionen bei verschiedenen Musikverlagen unterzubringen. Sein erster Erfolg war 1969/70  „Mer schenken dä Ahl e paar Blömcher“, gesungen von Lotti Krekel. Direkt danach folgte „Ne Besuch em Zoo“ – mit über 100.000 verkauften Exemplaren in drei Monaten ein absoluter Verkaufserfolg.

Lieder sind die Verkörperung der kölschen Seele

Die fruchtbare Zusammenarbeit mit den Föös bescherte uns seine bekanntesten Kompositionen. Reich geworden ist Knipp, der sich am liebsten im Hintergrund aufhielt, allerdings nie. Als er heute vor sieben Jahren, am 2. Dezember 2011 in Altenkirchen starb, schrieb der damalige Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters in seinem Kondolenzbrief „Hans Knipp hat seit den 70er Jahren rund 870 Lieder geschrieben. Dies ist eine großartige Lebensleistung und diese Lieder waren noch mehr: sie sind die Verkörperung der Kölschen Siel, der Identität und des spezifischen Kölschen Gefühls. (…) Mit seinen Texten hat er Stadtgeschichten geschrieben, die die Kölner tief ins Herz treffen.“

Knipp selber war, was die Wirkung seiner Musik ausmacht, bescheidener:  „Et sin letztes Endes uch nur „Leeder“. Davon stirbt keiner oder davon wird keiner besonders glücklich. Et sin drei Minuten, wo die Leute ihre Scheiss-Situation mal vergessen und dann is et ja och okay.“

Im November 2020 hat die Bezirksvertretung Nippes beschlossen, den Platz gegenüber der Kirche St. Quirinus nach Hans Knipp zu benennen.

Mehr zum Lesen ...

Auf dieser Homepage haben wir einen Mitmachteil. Der Mitmach-Teil nimmt einen großen Raum ein und bitte machen Sie mit.

Eigene Berichte von Ausflügen oder Veranstaltungen in Much, ein altes „Mücher Rezept“ oder ein altes Foto lassen andere, die zu Hause bleiben müssen, am Gemeindeleben teilzunehmen.

Durch das „Schwarze Brett“ bietet sich Ihnen die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam etwas zu unternehmen.

Machen Sie mit … klicken Sie hier

Sie möchten selbst etwas beitragen?

Wenn Sie selbst etwas erzählen möchten, aber nicht wissen wie Sie es aufschreiben sollen, dann rufen Sie uns an: 02245 - 68 61 (Frau Baus) oder 02245 - 6824 (Frau Hofsümmer).

Wir hören uns Ihre Geschichte an und bringen sie für Sie hier "zu Papier".

Ihr Seniorenbüro

Zurück