Strünkerhof

struenkerhof-9b7ec5dd.jpg
wahrscheinlich der Ur-Strünkerhof - unter Denkmalschutz, das älteste Haus des Ortes

(nach Angaben von Robert Tasso Pütz)


Der Bachlauf der Naaf zieht im Westen der Gemeinde Much die Grenze zu Overath. Aber nicht nur diese, die Naaf trennt auch den Rhein-Sieg-Kreis vom Rheinisch-Bergischen-Kreis. An dieser Grenze nicht weit von der Quelle entfernt, im Schatten des Heckbergs, in Rufweite zu Marialinden, liegt in einer Höhe von ziemlich genau 300 Metern Strünkerhof.

1442 wird "der Strünkerhof" zum ersten Mal urkundlich er-wähnt. Zu dieser Zeit gehörte er den "Gebrüdern Walraven und Johann von Plettenbrecht". Der Strünkerhof hatte eine wechselvolle Geschichte mit verschiedenen Besitzern. Die Grafen von Nesselrode aus dem Schloss Ehreshoven kauften ihn im 18. Jahrhundert und verpachteten ihn als "Schweinehof".

Aus dieser Zeit findet man noch heute bei Erdarbeiten gelegentlich Reste einer großen Bruchsteinmauer, die den Haupthof umgab. Die Grafen aus dem Aggertal verkauften den „Schweinehof“ dann 1816 an Heinrich Kemmerling, dessen direkte Nachfahren leben noch heute hier. Der Name des Ortes dürfte allerdings von seinem allerersten Besitzer stammen, das jedenfalls lässt eine Urkunde vermuten, in der es heißt: "Im 17. Jahrhundert hatte ihn wieder eine Familie Strünken inne." Wieder!

Bis 1965 bestand Strünkerhof aus diesem Bauerngehöft, d.h. es bestand aus vier Gebäuden (zwei davon stehen unter Denkmalschutz). Heute bilden 28 Häuser den Ort und 76 Einwohner leben in Strünkerhof. Es gibt inzwischen keinen landwirtschaftlichen Betrieb mehr und auch keine Gaststätte, die gab es nie. Deshalb spielen sich die dörflichen Festivitäten in privaten Räumen oder unter freiem Himmel ab. Der Blick auf den höchsten "Berg" des Rhein-Sieg-Kreis, den Heckberg, bildet dafür eine wunderschöne Kulisse.

Für Wanderer ist Strünkerhof der Schnittpunkt zwischen dem riesigen Waldgebiet des Hecks und dem unter Naturschutz stehenden Naafbachtal. Wer vom Heckberg aus über Strünkerhof dem Naafbach bis zur Mündung in die Agger folgt, der erlebt die typischen Schönheiten des Bergischen Landes in komprimierter Form.

 

Stand: 2005

Zurück