Tüschenbonnen

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Luftbildaufnahme von Tüschenbonnen

(nach Angaben der Dorfgemeinschaft )


Ein kleines Dorf ist es schon, unser Dorf Tüschenbonnen, das am Südrand der Gemeinde Much zu finden ist. Ereignisse von weitreichender Bedeutung waren bei uns eher selten. So wird es so gut wie nie etwas gegeben haben, was sich gelohnt hätte, zur Erinnerung für die Nachwelt aufgezeichnet zu werden. Das mag auch der Grund dafür sein, dass es keine spektakulären Urkunden gibt, die die Existenz unseres Dorfes in alter Zeit belegen.

Dennoch kann Tüschenbonnen als Siedlungsplatz auf eine Jahrtausend alte Vergangenheit zurückblicken. Der fachkundigen und intensiven Suche des Heimatforschers Paul Stommel aus Kuchem ist es zu verdanken, dass wir heute eine Ansiedlung von Menschen im Bereich von Tüschenbonnen seit der Mittelsteinzeit (7. – 8. Jahrtausend v. Chr.) nachweisen können. Gut belegt ist auch die Keltenzeit (Eisenzeit) von etwa 500 v. Chr. bis zur Zeitenwende. Selbst eine römische Tonscherbe aus der Kaiserzeit (hier etwa um 200 n. Chr.) fehlt nicht. Dieser Fund belegt keine Römer in Tüschenbonnen, wohl aber den Kontakt zu den Römern am Rhein. Die Tüschenbonner Funde sind derzeit im Tourismusbüro in Much ausgestellt.

Hinweise zur Siedlungsgeschichte gibt auch der Dorfname. Er bezeichnet indessen nicht - wie vielfach vermutet- einen Siedlungsplatz zwischen (mundartlich „töschen“) den Brunnen („bonnen“). „Tüschen“ bedeutet vielmehr ein sumpfiges Stück Land. Wir finden diese Bezeichnung auch in den Namen wie „Tüschenhohn – eingezäuntes Sumpfgebiet“, „Tüschau-Sumpfaue“ und vielen andere.
Einige Indizien sprechen dafür, dass der Name Tüschenbonnen keltischen Ursprungs sein könnte. Zumindest findet er sich auch -sprachlich verwandt- in keltischen Orts- und Flurnamen. Gestützt wird diese Vermutung auch durch die zahlreichen keltischen Bodenfunde in der Nähe unseres Dorfes (Quelle: Rückblick von Friedrich Koch). Heute zählt Tüschenbonnen 65 Einwohner in gutem Zusammenspiel von Jung und Alt.

Wir freuen uns über unsere Dorfgemeinschaft, die über selbstverständliche gegenseitige Hilfe hinaus zur Stelle ist, wenn es gilt, Feiern zu Kommunion und Konfirmation, zu den runden Geburtstagen und zur Silber- oder Goldhochzeit mit auszugestalten.
Auch der jährliche Bau des Erntewagens, das Osterfeuer und das Maibaumsetzen führt uns zusammen. Zwei Erntepaare kamen aus unserer Mitte.

Zeitweilig war unser kleines Tüschenbonnen sogar Sitz eines unserer Mucher Bürgermeister.

Die dörfliche Struktur mit altem Ortskern ist noch erhalten. Erst ab 1960 gesellten sich in der Nähe des Brölbaches weitere Häuser hinzu. Im Ortskern öffnet einmal im Jahr ein schöner ländlicher Garten seine Türen, verbunden mit einer Ausstellung künstlerischer Arbeiten. Auch eine Ferienwohnung bietet sie an.

Lange Zeit gab es zehn landwirtschaftliche Betriebe. Heute sind es nur noch zwei Vollerwerbslandwirte, die unserem Ort mit Kühen und Schweinen landwirtschaftliches Gepräge geben.

Ganz alt ist unsere Dorfschenke, unser an der Bröl gelegener „Vorposten“, urkundlich wohl schon um 1400 erwähnt. Ganz jung ist bei uns ein italienisches Feinschmecker-Restaurant, das manchen Hungrigen unseren kleinen Ort finden lässt, der Tüschenbonnen bisher auf keiner Landkarte entdecken konnte.

 

Stand: 2005

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