Weißenportz

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Aufschrift des Schildes: „So wurde früher Heu gemacht!“

(nach Angaben von Heinz Fehr und Elisabeth Schmitz)


Weißenportz wurde seit Generationen von drei kleinen Bauernhöfen (Saamen, Hoffmann und Fielenbach, vormals Merten) bewohnt. Die Familie Saamen unterhielt bis in die 50er Jahre ein Kolonialwaren-Geschäft. Die drei Bauernhöfe stehen schon seit dem 15ten und 16ten Jahrhundert.

In Weißenportz standen vor dem Krieg 3 Häuser, 2 Bauernhöfe und 1 landwirtschaftlicher Nebenbetrieb.

1943 um die Mittagszeit zog ein einzelner Flieger über Weißenportz und Umgebung seine Bahnen und entledigte sich seiner Bombenlast. Nach diesem Angriff waren von dem Bauernhof Hoffmann nur noch Trümmer übrig. Unter diesen Trümmern waren 5 Tote, alles Angehörige der Familie Hoffmann (3 Töchter und 2 Enkelkinder). Es gab auch einen Schwerverletzten, ein französischer Kriegsgefangener, der auf dem Bauernhof arbeitete. Man brachte diesen Mann nach Siegburg ins Lazarett auf dem Michaelsberg. Er starb nach kurzer Zeit und wurde dort begraben.

In den letzten Kriegsjahren stand in Broich eine Flackbatterie, die einen feindlichen Jäger abschoss. Bevor der Jäger abstürzte, ver-teilte er noch ein paar Bomben, die aber keinen Schaden anrichteten. Der Flieger stürzte in einen Siefen zwischen Weißenportz und Eigen.

1960 waren es 7 Häuser mit 28 Personen und heute ist Weißenportz auf 35 Häuser mit 125 Einwohnern gewachsen, in denen allerdings nur noch 3 „Alteingesessene“ leben.

Weißenportz bekam den Namen von der Gemarkung Markelsbach, Flur „Auf dem Höchsten“, also auf dem höchsten Punkt in dieser Gegend. Da „Auf dem Höchsten“ immer zuerst Schnee lag, nannte man den Ort Weißenportz. Weißenportz heißt zu Deutsch „weiße Pforte“ (gleich „weißes Tor“).

1965 wurde die Wasserleitung in Eigen und Weißenportz verlegt. Bis dahin mussten die Bauern bei Trockenheit das Wasser für ihre Tiere mit Pferd und Wagen vom Naafbachtal holen. Die alten Weißenportzer nannten es „Am Mucher Brückchen“.

Die Familien Hoffmann, Saamen, Schmitz und Kostner stellten die Erntepaare aus Weißenportz. Von 1960 bis 2003 wurden Karnevals- und Erntewagen gebaut.

 

Stand: 2005

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